Moderne Unternehmen übernehmen zunehmend Verantwortung – nicht nur für ihre Produkte und Dienstleistungen, sondern auch für das Wohl ihrer Mitarbeitenden und den ökologischen Fußabdruck. Die Betriebskantine spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie kann ein Motor für Gesundheit, Zufriedenheit und Umweltbewusstsein sein – oder eine verpasste Chance.
Soziale Wirkung: mehr als nur ein gutes Essen
Die soziale Komponente beginnt bei der Auswahl der Speisen. Bietet die Kantine gesunde, vielfältige Optionen? Werden kulturelle und diätetische Bedürfnisse berücksichtigt? Auch Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen im Küchenteam, regelmäßige Mitarbeiterbefragungen zur Zufriedenheit und Mitgestaltungsmöglichkeiten bei der Menüplanung zählen.
Wichtige Kennzahlen zur sozialen Wirkung:
- Mitarbeiterzufriedenheit mit dem Essensangebot
- Beteiligung an gesunden Ernährungsprogrammen
- Teilnahmequote an Feedbackrunden oder Umfragen
- Integration sozialer Projekte (z. B. Zusammenarbeit mit Inklusionsbetrieben)
Ökologische Wirkung: von der Herkunft bis zur Entsorgung
Wie wird eingekauft? Woher stammen die Zutaten? Wie viel wird weggeworfen? Unternehmen sollten ökologische Auswirkungen messbar machen – durch konkrete Zahlen und Prozesse. Der Einsatz von regionalen, biologischen Produkten sowie Maßnahmen zur Müllvermeidung sind zentrale Hebel für mehr Umweltbewusstsein.
Wichtige ökologische Kennzahlen:
- Anteil biologischer oder regionaler Lebensmittel
- CO₂-Fußabdruck der angebotenen Speisen
- Mengen an Lebensmittelabfällen pro Woche
- Einsatz von Mehrwegsystemen oder plastikfreien Verpackungen
Transparenz und Monitoring als Erfolgsfaktoren
Der erste Schritt zur Verbesserung ist die Messung. Digitale Tools, regelmäßige Audits oder externe Beratung helfen dabei, objektive Daten zu erheben. Diese sollten regelmäßig veröffentlicht oder im Intranet kommuniziert werden, um Mitarbeitende zu sensibilisieren und einzubinden.
Best Practice: Nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung umsetzen
Unternehmen, die echte Veränderungen erreichen möchten, setzen auf ganzheitliche Konzepte in der Gemeinschaftsverpflegung. Dabei geht es nicht nur um das „Was“, sondern vor allem um das „Wie“: Schulungen des Küchenpersonals, enge Zusammenarbeit mit Lieferanten, kontinuierliche Evaluation und der Mut, Neues auszuprobieren.
Eine nachhaltige Kantine ist kein Selbstzweck, sondern ein wertvoller Beitrag zur Unternehmenskultur. Wer soziale und ökologische Auswirkungen misst, kann gezielt verbessern, Mitarbeitende stärken und das eigene Nachhaltigkeitsprofil sichtbar schärfen.